Der US-amerikanisch-palästinensische Historiker Rashid Khalidi erzählt die Geschichte von Siedlerkolonialismus und Widerstand, sowohl basierend auf wissenschaftlich fundierten Fakten als auch auf persönlichen Erfahrungen und Erlebnisberichten seiner Familie und anderen palästinensischen Zeitzeugen.
Es ist diese persönliche Dimension, die die Leserschaft auch emotional abholt und aus palästinensischer Perspektive durch die dichten und komplexen Geschehnisse des Jahrhundertkonflikts führt. "Ich hoffe", schreibt Khalidi, "dass dieses Buch diese Widerstandsfähigkeit widerspiegelt und dazu beiträgt, etwas von dem wiederherzustellen, was bisher diejenigen, die heute das gesamte historische Palästina dominieren und das damit verknüpfte Narrativ kontrollieren, aus der Geschichte herausretouchiert haben."
Diese Resilienz – auf Arabisch Sumud – ist es, die mich bei meinem Aufenthalt in Palästina täglich tief berührt hat. Ich bin dankbar für Rashid Khalidis wichtiges Buch und dafür, dass ich es in meiner Lieblingsbuchhandlung in Zürich entdeckt habe. Es vermittelt die nötigen Grundlagen für ein Verständnis der katastrophalen Situation und ist in einer Menschlichkeit und Würde geschrieben, wie sie der Strassenkehrer in Bethlehem ausstrahlt, die Klavierlehrerin der kleinen Musikschule in Beit Sahour, die unvergesslichen Augen der jungen Frau im Kulturzentrum vom Aida Refugee Camp. Hildegard Kleeb
Klappentext:Der Bürgermeister von Jerusalem, Yusuf Diya al-Khalidi, schrieb 1899, beunruhigt über die Forderung nach einer jüdischen Heimstätte in Palästina, einen Brief an Theodor Herzl: Das Land habe eine einheimische Bevölkerung, die ihre Vertreibung nicht akzeptieren würde. Er schloss mit den Worten: "In Gottes Namen, lasst Palästina in Frieden." So beginnt Rashid Khalidi, der Gross-Grossneffe von al-Khalidi, diese Gesamtdarstellung des Konflikts aus palästinensischer Perspektive.
Rashid Khalidi, Nachfolger Edward Saids an der Columbia University und einer der führenden Historiker des Nahen Ostens, stützt sich auf eine Fülle von unerschlossenem Archivmaterial. Er zeichnet die Geschichte eines hundertjährigen Kolonialkriegs gegen die Palästinenser nach und legt den Finger auch auf die Fehler der palästinensischen Führung.
Über die Autorin / über den Autor:Rashid Khalidi, geboren 1948 in New York, studierte in Yale und Oxford und lehrte an mehreren Universitäten. Er ist Schriftsteller, US-amerikanisch-palästinensischer Historiker des Nahen Ostens, hält den Edward-Said-Lehrstuhl für Modern Arab Studies an der Columbia University in New York und ist Mitherausgeber des Journal of Palestine Studies. Seine Publikationen wurden in vielen prominenten Zeitschriften diskutiert, u.a. erhielt er den WOCMES Seville 2018 Award und den MESA Book Award.
Lucien Leitess, geboren 1950 in Zürich, studierte Geschichte, Philosophie und Deutsch
Preis: CHF 35.00